Notel-Kosmidion Köln:
Krankenwohnung für obdachlose drogenabhängige Männer und Frauen

Krankenbett im
Notel-Kosmidion Köln

Im Oktober 2008 wurde in Zusammenarbeit und in der Rechtsträgerschaft der Spiritaner-Stiftung Dormagen-Knechtsteden eine Krankenwohnung eröffnet. Wenn man eine Grippe hat oder nach einem Krankenhausaufenthalt noch Bettruhe braucht, legt man sich üblicherweise in sein Bett. Obdachlosen drogenabhängigen Menschen fehlt dieses Bett. Die Krankenwohnung will einen geschützten Ort der Ruhe und Rekonvaleszenz zur Verfügung stellen. Die Wohnung mit seinen sechs Betten ist im Haus der Spiritaner in der Kölner Victoriastrasse untergebracht, in der auch das Notel seinen Sitz hat. Sie trägt den Namen Notel-Kosmidion. Kosmidion war der Name jenes religiösen Heilzentrums in Konstantinopel, das jahrhundertelang Zentrum der Verehrung von Kosmas und Damian und Ort der Hoffnung auf Gesundung war.

Verantwortlich für die Krankenwohnung ist Bärbel Ackerschott, die Leiterin des Notel in Köln. 2015 wurden 93 kranke Menschen (21 Frauen und 72 Männer) betreut. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 9,2 Tage. Mitglieder der Kommunität übernehmen seit Gründung der Krankenwohnung ehrenamtlich Schichtdienste und beteiligen sich so unmittelbar am Betrieb dieser inzwischen sehr bewährten Versorgungsform in Köln. Im Berichtszeitraum haben Mitglieder der Kommunität in der Krankenwohnung ehrenamtlich 76 Schichtdienste geleistet.

Die Krankenwohnung Kosmidion wurde im Zeitraum von 2009 bis 2011 durch das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. evaluiert. Die Kommunität sicherte die Finanzierung der Evaluation der Krankenwohnung für die Jahre 2009-2011 mit Unterstützung der CaritasStiftung im Erzbistum Köln, der Bank im Bistum Essen eG und weiterer Organisationen und Einzelpersonen. Den Unterstützeren vielen Dank! Die Ergebnisse liegen inzwischen in zwei zusammenhängenden Publikationen vor.

Peter Schiffer: "In Ruhe krank sein dürfen". Obdachlose Abhängige illegaler Drogen in einer Krankenwohnung (Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierenden Drogenarbeit Bd. 49). VWB Verlag für Wissenschaft und Bildung: Berlin 2014. ISBN 978-3-86135-262-4

Den interessanten Anhang zum Buch mit vielen interessanten Informationen können Sie über die Homepage der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV), Pflegewissenschaftliche Fakultät kostenfrei herunterladen: http://opus.bsz-bw.de/kidoks/volltexte/2014/326/

Mehr über das Projekt können sie unter koeln@kodako.de